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Journal 2014

Delta Cephei - 400 Beobachtungen

(15.09.2014) Delta Cep ist heute der erste meiner Programmsterne geworden, der 400 Beobachtungen verbuchen kann. Der Stern ist mehr oder weniger ein Beifang, denn er liegt im gleichen Feld wie die mich ungemein mehr interessierenden Sterne My Cep, VV Cep und Rho Cas. Das Maximum kommt bei den verwendeten Elementen Max = 2454503,45 + 5,366341 * E etwas zu früh. Etwas mehr Informationen zu Delta Cep gibt es in einem früheren Aufsatz von mir.

Da in jede dieser 400 Beobachtungen rund zehn Belichtungen à 15 sec eingingen, die dann aufaddiert wurden, steckt hinter der Lichtkurve ein gewisser Aufwand. Verwendet wurde immer die gleiche Kamera, eine Canon Ixus 70.

reduzierte Lichtkurve von Delta Cep
Reduzierte Lichtkurve von Delta Cephei

 

Donovan - Golden Hour Of Donovan

(09.09.2014) Diese LP habe ich am 22.12.1973 gekauft. Ich war gerade als "Kriegsdienstverweigerer" (wie es damals hieß) beim Ersatzdienst in der Jugendherberge Walldürn und hatte einige Tage um Weihnachten frei. Die LP habe ich im Lauf des Winters 1973/1974 alle paar Tage gehört, sie war Begleitmusik zu kleinen Liebesgeschichten und großer Literatur: Ich las in diesem Winter überwiegend Gottfried Benn und Friedrich Nietzsche. Entsprechend abgenutzt ist das gute Stück.

Mit eigenen CDs und übers Internet bezogenen Titeln habe ich nun die Tracklist exakt reproduziert, nun aber in weit besserer Qualität. Ein Lied gefiel mir damals nicht und gefällt mir heute noch nicht: "Candy Man". Ansonsten ist es eine wunderschöne Platte, eine einmalige Kompilation. Ideal für nostalgische Momente.

Die LP erschien im November 1971, enthielt aber Material von 1965. Leider waren die Aufnahmen "electronically re-channeld for Stereo" - mit Kopfhörer waren sie deswegen kein rechter Hörgenuß. Jetzt sind sie es!

Golden Hour of Donovan

Tracklist:

  1. Universal Soldier
  2. Sunny Goodge Street
  3. Josie
  4. Little Tin Soldier
  5. To Sing For You
  6. Gold Watch Blues
  7. Donna Donna
  8. The Ballad Of Geraldine
  9. Colours
  10. The War Drags On
  11. Catch The Wind
  12. Turquoise
  13. Candy Man
  14. Jersey Thursday
  15. Why Do You Treat Me Like You Do
  16. Ballad Of A Crystal Man
  17. Hey Gyp (Dig The Slowness)
  18. The Alamo
  19. To Try For The Sun
  20. Belated Forgiveness Plea

Die Schreibweise der Titel ist teilweise gegenüber anderen Kompilationen verändert, zum Beispiel "Gold Watch Blues" statt "Goldwatch Blues". Ich habe mich an der Schreibweise der Plattenhülle orientiert.

 

Neues Ölbild begonnen

(02.09.2014) Am 19.08.14 habe ich ein neues Ölbild begonnen, Arbeitstitel "Nietzsche und Heidi im Gebirge". Dies ist der Arbeitsstand von heute, nach dem zweiten Termin am Bild. Ich stelle mir ein Treffen zwischen den beiden so unterschiedlichen Gestalten Nietzsche und Heidi lustig vor, mal schauen, wie sich das als Bild umsetzen lässt. Natürlich müssen die beiden sich im Gebirge treffen, aber wie - das warten wir einmal ab...

Nietzsche und Heidi im Gebirge
"Nietzsche und Heidi im Gebirge" (Arbeitstitel)

 

Komet Jacques (C2014 E2)

(27.08.2014) Eigentlich wollte ich nur die übliche Aufnahmeserie mit den beiden Sternbildern Cepheus und Cassiopeia machen, die sechs meiner Programmsterne (Veränderliche Sterne) beinhalten. Mit 13 addierten Aufnahmen der Ixus 70 erreiche ich gerade mal eine Grenzgröße von 8mag bis 8,5mag, deswegen habe ich mit wenig Hoffnung geprüft, ob vielleicht der Komet Jacques nachzuweisen ist. Und ob! Genau an der vorherberechneten Stelle ist ein kleines schwaches Fleckchen zu sehen, mit einer Helligkeit von ca 7,5-8,0 mag. Das Ergebnis hat mich mächtig stolz auf diese unverwüstliche kleine Kamera gemacht.

Komet Jacques
Komet Jacques, 27.08.2014, 21h23UT, 13x15sec mit IXUS 70, f=5,8mm

 

Nebensonne (Sundog) vor dem Sonnenuntergang

(27.08.2014) Kurz vor Sonnenuntergang eine schöne Nebensonne gesehen, leider war nur die nördliche sichtbar. Im Englischen haben Nebensonnen den lustigen Namen "sundogs" - weil sie immer nahe der Sonne (jeweils 22 Grad Abstand) auf gleicher Höhe stehen.

Nebensonne (Weitwinkel)
Nebensonne (Tele)

 

Blutch - "Peplum"

(25.08.2014) "Peplum" stand schon lange auf meiner Wunschliste; ein Besuch in der Mannheimer Comicothek erfüllte mir nun endlich auch diesen Wunsch. Im Verlauf der letzten Woche habe ich den Band nun dreimal gelesen.

Blutch, Peplum
Blutch - "Peplum", Cover vorne und hinten

Blutch gewann 2009 den Grand Prix de la Ville d'Angoulême, einen der bestangesehenen Preise für Comic-Autoren, und wurde dadurch auch in Deutschland vom Unbekannten in kurzer Zeit zum Star. Nimmt man nur "Peplum" (andere Alben von Blutch kenne ich noch nicht), dann hat er diesen Status zu Recht.

"Peplum" ist 2010 beim avant-Verlag erschienen und hat ausgezeichnete Kritiken bekommen - letztlich war das auch ausschlaggebend dafür, dass ich das Comicbuch haben wollte. Allerdings ist "Peplum" ein Frühwerk Blutchs, und schon 1997 in Frankreich erschienen.

Peplum ist ein faszinierender Comic. Rein schwarz-weiß, mit oft kräftigen ausdrucksvollen Strichen, ist er schon graphisch ein Hochgenuss. Auch inhaltlich wird dieses Niveau gehalten, wobei es Blutch dem Leser nicht leicht macht. Nur schwer erschliessen sich manche Passagen, und manche Passagen wohl gar nicht.

Eine ganze Reihe von zum Teil sehr tiefgründigen Interviews mit Blutch und einige Essays befassen sich mit dem Band, Blutchs Inspirationen sind also ganz gut bekannt (Petronius' "Satyricon" natürlich, als Buch als auch als Fellinis Filmadaption, Pasolinis "Medea", daneben aber auch die Odyssee, Shakespears "Julius Cäsar", und auch die Bibel winkt von fernher.

Der Publius Cimber des Comics vereinigt in sich einige Züge, die nicht ganz zusammenpassen: Einerseits Freigeborener, römischer Ritter und Gelehrter, andererseits sagt er über sich, dass er dem Gericht entflohen ist, sich aus der Arena fortgemacht hat und einen Gastfreund erschlagen hat. Und von Cäsar verbannt wurde.

Er und seine drei namenlosen Begleiter erreichen "an der äußersten Grenze des Imperiums" im Schneesturm eine Höhle. Der Ausruf "Wir sind da" eines Begleiters suggeriert, dass sie von der Höhle wußten. Nicht aber wußten sie, dass sie in der Höhle eine so schöne Frau in einem Eisblock finden werden, "einer Helena oder Venus ebenbürtig." Sie zerren den Eisblock mit der Frau dann auf einem Ochsenkarren ein Jahr lang mit sich rum, ständig verfolgt von Krähenschwärmen, ohne in diesem Jahr auch nur eine Menschenseele zu treffen, und schließlich wird der erste krank und stirbt, dann wird Publius Cimber krank, und so geschwächt können sie den Karren, den sie selber ziehen müssen (nachdem sie inzwischen die Ochsen geschlachtet haben), an einem Hang nicht mehr halten, und verunglücken. Einer der Begleiter will Publius Cimber erstechen, wird aber vom anderen abgehalten und einen Abhang hinuntergestürzt. Nach einem nachdenklichen Moment stürzt sich dieser Begleiter auf Publius Cimber, schlachtet ihn buchstälich ab, und gibt sich, als er von römischen Soldaten gefunden wird, als Publius Cimber aus. Die Frau gehört ihm nun allein, er bewacht sie auf der Weiterreise eifersüchtig, und so nimmt alles seinen Lauf.

Blutch, Peplum
Blutch - "Peplum", eine der wüsten Kampfszenen

Am Ende sitzt dieser Namenlose, dieser Niemand, dieser "Nemo" mit dem angenommenen Namen Publius Cimber unter einer Gruppe von Senatoren, macht einen unpassenden Witz und man spürt, er gehört noch nicht ganz dazu - aber die anderen haben ja auch nur einen kleinen Zeitvorsprung.

Das Unzusammenhängende stört nicht, mich hat es eher an Goethe und das im Faust II zum Formprinzip erhobene scheinbar chaotische erinnert, das letztlich fast nur durch die Einheit des Helden zusammengehalten wird, die einzelnen Schauplätze aber kaum etwas miteinander zu tun haben. Am 13.2.1831 erläutert Goethe:

(...) Dieser Act bekommt wieder einen ganz eigenen Charakter, sodaß er, wie eine für sich bestehende kleine Welt, das Übrige nicht berührt und nur durch einen leisen Bezug zu dem Vorhergehenden und Folgenden sich dem Ganzen anschließt.«

»Er wird also,« sagte ich, »völlig im Charakter des Übrigen sein; denn im Grunde sind doch der Auerbach'sche Keller, die Hexenküche, der Blocksberg, der Reichstag, die Maskerade, das Papiergeld, das Laboratorium, die Classische Walpurgisnacht, die Helena lauter für sich bestehende kleine Weltenkreise, die, in sich abgeschlossen, wohl aufeinander wirken, aber doch einander wenig angehen. Dem Dichter liegt daran, eine mannigfaltige Welt auszusprechen, und er benutzt die Fabel eines berühmten Helden bloß als eine Art von durchgehender Schnur, um darauf aneinanderzureihen was er Lust hat. Es ist mit der ›Odyssee‹ und dem ›Gil-Blas‹ auch nicht anders.«

»Sie haben vollkommen recht,« sagte Goethe; »auch kommt es bei einer solchen Composition bloß darauf an, daß die einzelnen Massen bedeutend und klar seien, während es als ein Ganzes immer incommensurabel bleibt, aber eben deswegen gleich einem unaufgelösten Problem die Menschen zu wiederholter Betrachtung immer wieder anlockt.« (Johann Peter Eckerman: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens - Kapitel 170)

Zum Genuß des Comics muß man Petronius nicht gelesen haben, auch nicht die Aeneis, auf die wiederum Petronius ständig rekurriert, man muss auch nicht Fellinis "Satiricon" oder Pasolinis "Medea" gesehen haben. Man kann ihn einfach nehmen, die tollen Zeichnungen genießen und sich an dem "unaufgelösten Problem" reiben...

 

Wolfgang Büscher, "Berlin - Moskau"

(17.08.2014) Ein tolles Buch. Genau so muss eine Reisebeschreibung sein: Sie muss einen Eindruck vom bereisten Land jenseits von Sehenswürdigkeiten bieten, die Mentalität, die Stimmung in den bereisten Gegenden beschreiben können, und sie muss - ohne voyeuristische Interessen zu bedienen - die Stimmung, das Gefühlsleben, die Reaktion des Reisenden auf das Erlebte und Gesehene wiedergeben. Und das ist hier souverän gemeistert.

Wolfgag Büscher, Berlin - Moskau

Die fast dreimonatige Fußwanderung wird nicht im Detail beschrieben, nur in Episoden, aber die sind sehr gut ausgewählt. Und es gibt genug Einzelthemen, die exakt so weit ausgeführt werden, dass ein Einblick nach dem Paretoprinzip gewonnen wird. Die Geschichte von Klementyna Mankowska (der polnischen Gräfin und Spionin), die Liebesgeschichte von Ilse Stein und Willi Schulz, der Kampf der Schmugglerinnen mit den korrupten Grenzbeamten und so weiter - das alles ist so weit ausgeführt, dass man meint, sehr gut Bescheid zu wissen. Und es reichen jedes Mal einige Seiten. Klar, Wolfgang Büscher kann schreiben: Seine journalistische Karriere umfasst die SZ, die "Welt", die "Zeit", er hat anerkannte Preise gewonnen, und das alles merkt man eben. Da sitzt jedes Wort. Eine zugleich inhaltlich höchst interessante als auch stilistisch meisterhafte Reisebeschreibung also.

Wolfgang Büscher hat die lange Wanderung mit 50 absolviert. Das ist so das Alter, in dem man sich gerne neu erfindet, gerne neu erfinden möchte. Zugleich weiß man, dass die Zeit verteufelt schnell vergeht - und immer schneller. Drei Monate Lebenszeit für eine Wanderung nach Moskau zu investieren bedeutet, dieser Zeit eine ganz besondere Bedeutung zuzumessen. Sicherlich hat Wolfgang Büscher beim Unterwegs-sein sehr sehr viel nachgedacht über sein Leben, über seine Beziehungen, über seinen Beruf, über das Leben insgesamt, und natürlich über das Leben nach seiner Wanderung. Ganz sicher war der Wolfgang Büscher, der ankam, nicht der Wolfgang Büscher, der los ging. Und ganz sicher hat er - ausser Moskau - noch ein zweites Ziel erreicht.

Die für mich interessantesten oder schönsten Kapitel:

Einige Zitate:

Ist das Leben in den polnischen Schlössern - so schön sie auch aussehen - überhaupt wünschenswert? Der Sohn der Klementyna Mankowska ist da sehr realistisch:

"Um in einem solchen Haus zu leben, braucht man fünfzehn Diener."

Und sein Freund ergänzt:

"Und eine große Familie (...) Und ein Umfeld. Ohne Nachbarn, ohne umliegende Adelssitze und Gutshöfe ist ein Leben in diesen Schlössern nicht möglich. Es war ein Netz der Familien, man besuchte sich, lud sich ein, ging gemeinsam auf die Jagd. Das ist vorbei." [S.40]

Auf langen Märschen verändert man sich, so zum Beispiel:

"Ich näherte mich dem Zustand, in dem es allein darum geht, Strecke zu machen, in dem dort, wo sonst das Wort Warum wohnt, nur noch das Wort Vorwärts pocht."[S.55]

Manche Unterkünfte sehen so aus wie die hier in Weissrussland, die Büscher ironisch beschreibt:

"Das Zimmer war ganz sowjetisch ["sowjetisch" sagt Büscher, nicht "russisch"], Rohbau, getüncht, ocker und braun. Jemand war da gewesen und hatte kontrolliert, ob wirklich jede Spur von Komfort, Schönheit und Sauberkeit beseitigt war. Es musste eine strenge Kontrolle gewesen sein."[S.68ff]

Manches bekommt ungewohnte Bedeutung, zum Beispiel saubere Toiletten, hier in Minsk:

Die Toiletten von McDonalds "...waren die besten in der Stadt, saubere weiße Keramik, vergleichbar nur mit denen im Goethe-Institut, die sogar noch besser waren, schweres Material, verlässliche Armaturen, feste Papierhandtücher. Ich weiß nicht, was die wirksamere deutsche Botschaft war, die Bibliothek des Instituts oder seine Toilette."[S.113]

Von Katyn war auch in Marzena Sowas Comic "Marzi 1989" zu lesen (siehe unter dem 27.07.14. Büscher merkt an (und das ist das wahrhaft tragische):

"Läge in diesem Wald nicht Polens Elite erschlagen, und hätten die Polen nicht massiv den Bau dieser grossen Stätte gefordert, Katyn wäre bis heute irgendein Totenwald, wie sie auch an den Ausfallstraßen anderer sowjetischer Städte liegen, wer es weiß, weiß es eben, und wer es nicht weiß, fährt vorbei oder geht in die Pilze oder in die Erdbeeren."[S.168]

Spannend die Begegnung mit einer Gruppe von Zigeunern während einer kurzen Zugfahrt:

"Die Zigeuner gingen durch den Waggon, die Kinder mit ihren leichten Papplasten, die bunt gekleideten Frauen, die braunen Männer. Sie hatten es nicht eilig, ihr Lärm war um sie wie ein Moskitoschwarm, und dass sie alle aufweckten und störten, kümmerte sie nicht. Etwas vollkommen Fremdes, unter einem anderen Gesetz Lebendes zog durch den Zug. (...) Dann hielt der Zug auf freier Strecke, weder war von einem Bahnhof etwas zu sehen noch von einem Dorf, keine Lampe, kein Licht in der Ferne, nichts. Hier stiegen die Zigeuner aus, sonst niemand, und jetzt sah ich durch das staubige und von den vielen müden Köpfen, die sich daran gelehnt hatten, ganz fettige Fenster, wer sie wirklich anführte. Eine Frau. Sie dirigierte den Marsch in die Nacht, und das Chaos und der gellende Lärm, den ihre Leute machten, gefielen ihr sehr, immer wieder brach sie darüber in ein kehliges, lautes Lachen aus. Sie war nicht mehr jung, aber ihre Bluse war tief geknöpft, sie trug ihre Brüste stolz zur Schau, und wenn sie mit einer herrischen Handbewegung ihre Befehle erteilte, blitzte Gold auf, an den Händen und auf ihrer nackten Haut."[S.182/183]

Ganz selten kann sogar Büscher den Schrecken, den Ekel nicht unterdrücken:

"Den ganzen Tag hatte ich einen einzigen Gedanken gehabt: bodenlos, alles bodenlos. Völlige Abwesenheit von Form und Schönheit. Und dass es unendlich viel mehr Kraft kostete als daheim, sich nicht gehen zu lassen. Nicht zu verkommen. Dass die Kräfte der Auflösung und des Verfalls ungeheuer stark seien. (...) in dieser sterbenden Stadt (...), in der nachts Männer auf engen Balkonen standen, mit dem Rücken zu ihren Frauen, allein rauchend, und in die Nacht hinaus sahen, ihren wirren Gedanken nachhingen."[S.186]

Ein sehr schönes Interview mit Wolfgang Büscher (von 2011) kann man sich im Bayerischen Fernsehen ansehen. Eine angenehme Erscheinung.

2013 hat Wolfgang Büscher die Reise noch einmal gemacht, mit dem Auto. Der schöne Beitrag in der "Welt" zeigt auch viele Fotos von 2001. Die Vergleiche zwischen 2001 und 2013 lesen sich spannend. Was in so kurzer Zeit alles geschehen kann...

Ein ausgezeichnetes und umfangreiches Interview ist in der Literaturkritik nachzulesen.

 

Wurde Uranus von Hipparchus beobachtet?

(17.08.2014) Wie eine Detektivgeschichte - und eigentlich ist es ja auch eine - liest sich der Beitrag von René Bourtembourg im Journal for the History of Astronomy zur Frage, ob Hipparchus im Jahr 127 vor unserer Zeitrechnung den Planeten Uranus zufällig beobachtet hat und diese Beobachtung in der Folge als Stern "Virgo 17" Eingang in die Sternkataloge fand. Nach zweifacher Lektüre des spannenden Aufsatzes kann man (ich jedenfalls) getrost zustimmen.

"Offiziell" ist Uranus zwar erst am 13.3.1781 von William Herschel entdeckt worden, bisher sind aber schon 22 Beobachtungen aus dem Zeitraum 1690 bis 1771 bekannt, die den gerade noch mit bloßen Auge sichtbaren Planeten zufällig in Beschreibungen oder Sternfeldzeichnungen aufführen - ohne dass er als Planet erkannt wurde. Die Ergänzung dieser Liste um eine Beobachtung, die vor nunmehr 2141 Jahren gemacht wurde, ist natürlich eine kleine Sensation.

 

Kafka, Briefe 1918-1920 (Kommentierte Ausgabe)

(10.08.2014) Eine etwas mühsame Lektüre (die ich schon im Juni begonnen habe), weil der Band ab etwa der Mitte von den Briefen an Milena Pollak dominiert ist, und daher etwas monoton und gleichermaßen von Taktik und Klagen bestimmt daherkommt. Man atmet förmlich auf, wenn es mal wieder Briefe an andere Adressaten gibt. Einige Briefe an die junge Minze Eisner lesen sich sehr nett, und gut sind natürlich immer die Briefe an Max Brod.

Ständig ist man am Vor- und Zurück-Blättern: Den 372 Seiten Brieftext stehen ca 290 Seiten Stellenkommentare gegenüber, einfach so mal schmökern oder auf der Couch lesen geht da nicht.

Kafka, Briefe 1918-1920

Highlights waren für mich aber auch einige Briefe von Max Brod im Abschnitt "Briefe an Franz Kafka". Max Brod kam mir schon immer als sehr interessante Figur vor, schade, dass seine Autobiographie "Streitbares Leben" erst im Alter geschrieben wurde und ärgerlich viel Alterseitelkeit und Name-Dropping enthält, dagegen das private wie Ehe und Liebe und manche Lebensunsicherheit keine Rolle mehr spielt. Altersrückblicke sind eben typischerweise Opfer der "narrative fallacy". Schade überdies, dass es keine Ausgabe der Briefe von Max Brod gibt - wahrscheinlich sind sie in der Hauptsache verschollen oder vernichtet. Interessant sind Brods Gedanken über Sören Kierkegaard.

Spannend noch die Erwähnung eines Cafés "Herrenhof" in Wien (in den Stellenkommentaren, S.671), in dem u.a. auch Milena Pollak und ihr Mann verkehrten, neben Stammgästen wie Franz Blei, Otto Gross, Egon Erwin Kisch, Anton Kuh, Otto Pick und Franz Werfel (um nur die zu nennen, die auch in Briefen Kafkas vorkommen). Ich habe sofort an das "Schloss" und den "Herrenhof" denken müssen.

Hier einige für mich interessante oder einfach schöne Zitate aus dem Band.

 

Minne Graw - Ex-Sängerin von Ougenweide

(09.08.2014) In den 80er Jahren habe ich ganz gerne Folkrock und vergleichbares gehört, auch das eine oder andere von Ougenweide. Ganz zufällig bin ich heute auf der Homepage (nein: der "Heimseite") von Minne Graw gelandet und habe interessiert ihre Lebensgeschichte gelesen. Schon etwas traurig: Wie kann ein langjähriges Mitglied einer recht bekannten Band so ins Abseits kommen? Sie fasst ihr Leben - vielleicht etwas ungerecht - so zusammen:

"Das Fazit: geboren im Schwarzwald --- gelandet im Hartz....."

 

Ölbild "Drei alte Männer", Endstand

(05.08.2014) Jetzt würde ich das Bild als fertig ansehen. Es kann höchstens sein, dass an ganz wenigen Stellen eine kleine Weißhöhung nachgezogen werden muss.

Drei alte Männer
Endstand "Drei alte Männer" am 05.08.2014

 

Marzena Sowa / Sylvain Savoia - "Marzi 1989"

(27.07.2014) Marzena Sowa beschreibt in diesem Comic den Zeitraum Frühjahr 1988 bis Sommer 1989. Am 8.4.1988 wurde sie 9 Jahre alt, kurze Zeit danach begannen die politischen Umwälzungen in Polen mit den von der Solidarnosc organisierten Streiks. Da der Comic (der sich auf den Cover selbstbewusst "Graphic Novel" nennt) aus der Perspektive eines Kindes geschrieben und gezeichnet ist, erscheinen die politischen Verhältnisse eher am Rande. Wichtiger und interessanter sind die Alltagsbeschreibungen und die Schilderungen kindlicher Lebensräume. Die Episode mit der angstbesetzten Schulimpfung fand ich besonders beeindruckend. Dass der Comic als eine Aneinanderreihung von Episoden erscheint, stört nicht. So gestaltet sind schließlich auch die Erinnerungen, die man an seine eigene Kindheit hat. Wie wichtig gerade die Alltags-Episoden sind, betont in einem Interview ein Onkel der Familie:

"Du bist das Gedächtnis unserer Familie, unserer Geschichte. Dank dir wird das, was wir erlebt haben, nicht in Vergessenheit geraten".

Ich hab aus ihnen ganz gewöhnliche Helden gemacht, ohne grosse Ansprüche. Das berührt sie, und es berührt auch mich (S.194).

Der Band besteht aus zwei Teilen: Die eigentlichen Bildergeschichten gehen bis zur Seite 144, dann schliesst sich ein Anhang mit Tagebuchauszügen, Reiseberichten, Interviews und Fotos der Autorin an (bis zur Seite 200).

Die Zeichnungen von Sylvain Savoia, dem Lebenspartner Marzena Sowas, wirken auf den ersten Blick etwas einfach und Kinderbuch-artig, gewinnen aber auf den zweiten Blick. Marzi ist die einzige Figur, die fast immer Augen wie eine Manga-Figur hat. Andererseits hat Marzena Sowa auf Fotos auch auffallend große und fast stechende Augen.

So nett sich der Band gelesen hat, so anstrengend war es aber auch: Die handgeletterten Texte sind derart klein, dass ich zur Lesebrille immer auch mal wieder ein Vergößerungsglas gebraucht habe. Ganz eindeutig sind die Zeichnungen und Texte nicht für das kleine Format dieser Ausgabe entworfen.

Marzi, 1989
Marzena Sowa / Sylvain Savoia - "Marzi 1989"

 

Nicholas Schmidle - "Getting Bin Laden"

(26.07.2014) Der "New Yorker", eines der besten Magazine die ich kenne, macht für drei Monate seine Beiträge kostenlos zugänglich - danach wird die Lektüre nur noch gegen Bezahlung möglich sein. Nun ist die Qual der Wahl groß. Die Redaktion der Zeitschrift "Slate" stellt deswegen eine kommentierte Liste von 30 Essays aus dem "The New Yorker" vor, die ganz besonders empfehlenswert sind.

Aus dieser Liste habe ich zunächst den langen und packenden Beitrag von Nicholas Schmidle "Getting Bin Laden" vom 8. August 2011 gelesen. Eine phantastische Qualität. In der Nacht habe ich auch noch davon geträumt...

 

Ölbild "Drei alte Männer", Fortsetzung

(22.07.2014) Allmählich kann ich absehen, dass ich noch zwei oder drei mal ans Bild ran muss, aber wahrscheinlich im August fertig werde. Der Fuß der linken Figur war heute dran, und die Untermalung des kleinen Blumenstrausses. Der Kopf des linken Typs muss auch etwas menschlicher werden: Ich wollte ihn lange das etwas gorillahafte lassen, das kommt aber nicht gut.

Drei alte Männer
Zwischenstand "Drei alte Männer" am 22.07.2014

 

Molière - Der Geizige (Heidelberger Schlossfestspiele)

(20.07.2014) Selten eine so gute und so lustige Inszenierung mit so tollen und für ihre Rolle passenden Schauspielern gesehen. Ganz große Klasse von Anfang bis Ende, ich habe Tränen gelacht. Tolle Kostüne, tolle Zwischenmusiken, tolle Dialoge (bewundernswert schnell und doch klar gesprochen) - es hat alles gepasst. Der Geizige wurde wunderbar von Andreas Seifert dargestellt, und die Rolle der Kupplerin nimmt man Nicole Averkamp sofort ab. Auf YouTube findet man einigen Minuten des Stücks in hoher Qualität. Man kann nicht mehr sagen als: Hingehen, anschauen.

 

Robin Lee Graham

(20.07.2014) In ihrem Tagebuch vom 9.7.2014 schreibt Laura Dekker anläßlich der Fahrt durch Montana, dass sie so weit entfernt vom Meer ist wie noch nie, dass es aber auch andere Dinge im Leben gibt - und dass sie und ihr Freund nicht ohne Absicht durch Montana kommen:

"But there are more things in life than the ocean and there was a reason why we wanted to come to Montana - namely this is the state in which Robin Lee Graham (the author of “Dove”) and his wife Patti live. Sadly we didn’t get to meet Robin as he was fishing in Alaska, but we did get to meet Patti. I read “Dove” a couple of times throughout my life and was thrilled to meet Patti and hear more about what had happened after their great voyage. I was positively surprised to hear Patti’s stories. It didn't include much sailing. But many great adventures through live, like raising their kids, building a house and finding positive and good things in life."

Laura Dekker hält sich mit persönlichen Aussagen meist sehr zurück, hier jedoch ist unschwer herauszulesen, dass sie auf der Suche nach einer neuen Rolle im Leben ist, und ihre Vorbilder um Rat angeht. Auch Tania Aebi hat sie deswegen 2012 aufgesucht. Sind Kinder und Hausbau die nächsten "Abenteuer", die Laura angeht?

Die Notiz von Laura habe ich zum Anlaß genommen, meine Materialsammlung zu Robin Lee Graham auf dem Kindle noch einmal durchzuarbeiten und einiges weitere Material zu sammeln.

 

Ryan Holiday, Essays

(14.07.2014) Ryan Holiday ist ein Vielleser, ein Vielschreiber, aber auch ein erfolgreicher Vielarbeiter - sonst könnte man seine Essays und seine Tipps wohl nicht ganz so ernst nehmen: Nichts ist ja lächerlicher als die Ratgeberliteratur von Leuten, die ausser ihren gutgemeinten Ratschlägen nichts vorzuweisen haben ("wie schreibt man Bücher" von schriftstellernden Loosern, "Wie soll man leben" von Langweilern und Stubenhockern, "How to..." (für was auch immer) von Nobodys). Ryan Holiday ist jung, sogar unangenehm jung für ältere Leser (da denkt man immer einen gewissen Vorwurf mit), aber er schafft es doch, vieles sehr gut formuliert auf den Punkt zu bringen und einem das Gefühl zu vermitteln, dass man selber sein Leben in die Hand nehmen kann, wenn man unzufrieden ist. Man kann sich nicht herausreden mit "ich habs doch nicht gewußt", "ich wußte nicht wie", "keiner hilft mir, keiner hat mir geholfen". Ryan Holiday schreibt im eigentlichen Sinn auf der Hand liegende Weisheiten in einfacher Sprache, und nimmt einem die Freiheit, sich dumm zu stellen. Das letzte Mal habe ich vor über einem Jahr einige seiner vielen Essays gelesen, nun habe ich mal wieder ein Dutzend Texte mir zur Brust genommen.

 

The RIB-Band, Probe

(14.07.2014) Unsere Band hat leider viele Ausfälle, ich glaube nicht, dass wir trotz beabsichtigter wöchentlicher Proben mehr als 20 Probentermine im Jahr schaffen. Heute war wieder einmal das Ergebnis zu spüren: Bei einem Repertoire von ca 50 Titeln vergehen u.U. Monate, bis man sich wieder einen Titel vorknöpft, dann kann man aber von Glück sagen, wenn er ohne Probleme klappt. Überraschenderweise kommt beides vor: Manche Titel spielt man runter, als habe man sie zuletzt am Vortag gespielt, andere müssen mühsam rekonstruiert werden (welche Tonart war es nochmal, wie ging eigentlich die Melodie, wie gehört das Tempo, ..., ??). In Anbetracht der Unausgeschlafenheit (alle hatten am Wochenende Fußball geschaut und waren müde) war das Ergebnis der Probe aber doch zufriedenstellend.

 

WM 2014, Finale: Deutschland - Argentinien

(13.07.2014) So ein Spiel zeigt, was die Faszination von Fußball ausmacht: Spannend von der ersten bis zur letzten Minute, eigentlich bis zum letzten Schuß (einem Freistoß) von Messi. Zwei für mein Gefühl (ich bin kein Fußballkenner) gleichwertige Mannschaften, beide für das gegebene Spielerpersonal optimal strategisch aufgestellt, beide mit dem unbedingten Willen, zu gewinnen, beide ohne Sentimentalitäten und große Gesten. Wie anders als die desaströse Vorstellung, die die brasiliansche Mannschaft einige Tage vorher bot, die mit Emotionen und großen Gefühlen siegen wollte, aber wie ein Hühnerhaufen wirkte und mit 1:7 noch gut bedient war. Argentinien dagegen taff und brandgefährlich. Wäre Angel di Maria fit für das Spiel gewesen - das hätte Schwerstarbeit für die deutsche Mannschaft bedeutet bei ungewissen Ausgang. Auch nach dem Abpfiff habe ich noch eine Stunde lang weitergeschaut und die Szenen auf dem Platz und die Interviews genossen.

 

Edmond Baudoin - Der Nabel der Welt

(13.07.2014) Ein steinalter Maler (der praktisch nur Frauenakte malt) und sein junges weibliches Modell kommen im Verlauf des Malens in ein langes Gespräch. Die anfängliche Asymmetrie (der Maler wird vom Modell gesiezt, das Modell selbstverständlich geduzt) schwindet im Verlauf des Gesprächs, in dem der Maler nicht ohne Stolz und Selbstverliebtheit sein Liebesleben und seine Lebensphilosophie etwas von oben herab doziert, aber in seiner Selbstverliebtheit nicht so recht mitbekommt, wie er sich selber dekonstruiert und die junge Frau irgendwann intelligente Fragen stellt, auf die er eher platt antwortet. Fast ist es ein Verhör, bei der die eine Seite nicht ahnt, dass sie verhört wird. Die aufgeklärte und emanzipierte Position, die der Maler zu vertreten meint, erscheint bald als das, was sie ist: als Sexismus, als Herrschsucht, als Egoismus, als Egozentrik. Die vorsichtigen aber deutlich taktischen Signale, die der alte Bursche aussendet ("ich liebe dich...") bleiben unerhört, unbeachtet, die junge Frau wechselt selbstbestimmt vom Sie zum Du, fordert den alten Knacker auf, sich auszuziehen, weil sie ihn jetzt bei der Fortsetzung des Gesprächs malen will, und zwar so nackt wie er sie malte, und parallel dazu demaskiert sie ihn weiter. Der Comic endet mit der Aussage der Frau, dass sie jetzt erzählen wird und er nun zuhören muss. Man könnte sich vorstellen, dass dieser Teil des Gesprächs eine Art Urteilsverkündung sein wird.

Baudoin, Nabel der Welt
Der Nabel der Welt, Comic von Edmond Baudoin

Der unkonventionelle Ablauf der bekannten Maler-Modell-Situation ist spannend zu beobachten und zu lesen, die zeichnerische bzw malerische Qualität fällt dagegen leicht ab. Dennoch ein lohnender Comic.

 

Hergé "Tim und Struppi - Der geheimnisvolle Stern"

(13.07.2014) Den Comic habe ich nur gelesen, weil Charles Burns' Comic "X" die Pilze aus "Tim und Struppe" in seinem Comic als Eier wiederaufleben lässt. Andere Anspielungen habe ich nicht gefunden. Im direkten Vergleich mit Burns fällt dieser nunmehr über 70 Jahre alte Comic stark ab und wirkt altmodisch. Es wäre schön, könnte man "zeitlos" sagen, das wäre aber übertrieben. Man kann ihn mit Vergnügen lesen, auch formal steckt viel Arbeit drin. Mich haben aber die inhaltlichen Widersprüche doch arg gestört. Durch die Hitze wird der Asphalt weich und Struppi klebt fest, Tim muss ihn retten und stapft auch nur mit Mühe über die Straße. Ein paar Bilder später ist der Gag Vergangenheit und die Straße wird von allen Beteiligten ganz normal begangen. Einer der Attentatsversuche auf das Schiff besteht darin, dass ein Komplize eine Stange Dynamit offen(!) auf das Deck legt. Als der Meteroit erreicht ist, stellt sich heraus, dass das Meer um ihn fast kochend heiß ist und Tim trotz Stiefel nicht ins Wasser kann. Einige Seiten weiter ist das wieder kein Thema und er schwimmt gemütlich zum Schlauchboot, kehrt sogar noch einmal um. Alles auf der Insel entwickelt sich durch irgendeine Ausstrahlung innerhalb kürzester Zeit ins Riesenhafte: Aus einem angebissenen Apfel wird ein riesiger Apfelbaum mit kürbisgroßen Äpfeln, aus einer kleinen Spinne ein Tier mit einem Durchmesser von einem Meter. Nur die Menschen und Struppi - die bleiben unverändert. Seltsam...

Die Charakterisierung der Menschen ist etwas hölzern, die Wissenschaftler sind lächerliche Karikaturen, und alles ist sehr sehr männlich: Nur als Straßenpassanten und als ein Mitglied eines Anti-Alkoholiker-Vereins tauchen einige wenige Frauen auf, aber im ganzen Comic sagt keine einzige Frau auch nur ein einziges Wort. Aber genug der Kritik.

Geheimnisvolle Insel
Hergé "Tim und Struppi. Die Geheimnisvolle Insel".

Die Berechnungen des Assistenten über den Einschlagszeitpunkt haben mich an vergleichbare Berechnungen in Fred Hoyles "Die Schwarze Wolke" (1957, dt. 1958) erinnert. Vom hellen heißen Stern bei Hergé zur Schwarzen Wolke bei Hoyle: Ob hier Hoyle eine Referenz an Hergé gemacht hat?

 

Highland Games, Angelbachtal

(13.07.2014) Seit unsrer dreiwöchigen Schottlandreise 2005 ist Schottland bei uns positiv besetzt, und schon seit mehreren Jahren hatten wir vor, einmal die Highland-Games zu besuchen. Heute hat es endlich geklappt. Obwohl es (gefühlt) stündlich einen Regenschauer gab, war gute Stimmung, waren viele Menschen da, viele Männer in Schottenröcken, gab es gutes zum Essen, und eben die Highland Games (Hammerwerfen, Baumstammwerfen usw). Ein gut gelaunter Moderator sorgte für beste Stimmung, und wir fühlten uns wohl. Wir werden sicherlich in den nächsten Jahren wieder hingehen. Auch das Ambiente (das ganze findet im großen Schlossgarten des Wasserschlosses Eichtersheim statt) war sehr ansprechend.

Eichtersheim
Wasserschloß Eichtersheim.
Im schönen großen Schloßpark fanden die Highland-Games statt.

Highland-Games
Starke Männer und Frauen bei den Highland-Games.

Highland-Games
Die "Heidelberg & District Pipes and Drums".
Eine tolle Gruppe, die 100 Meter von uns zweiwöchentlich probt.

 

WM 2014, Spiel um den dritten Platz: Niederlande - Brasilien

(12.07.2014) Nach dem Spiel war es mir fast schade um die Zeit, eine Spannung wollte nicht aufkommen. Wenn die niederländischen Spieler gewollt hätten, hätten sie mindestens 5:0 gewonnen. Nervig wie so oft der Herr Robben: Ein unfairer, unsportlicher Simulant, immer dabei, Elfmeter zu ertricksen. Und die Trainerriege der Niederlande mit ihren lächerlichen Anzügen - furchtbar.

 

Sky and Telescope Juli 2014

(12.07.2014) Von 1980 bis 2010 hatte ich ein Abonnement von Sky and Telescope, mit einem ein- oder zweijährigen Aussetzer Mitte der achtziger Jahre (aus Geldmangel). Das Abonnent endete unfreiwillig: Der deutsche Vertrieb beendete die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Verlag, leider aus nachvollziehbaren Gründen. Klar will ein amerikanischer Verlag direkt mit dem Kunden Kontakt haben, es bleibt mehr Geld in der eigenen Tasche. Ich wollte aber - aus einer gewissen Erfahrung mit nicht angekommenen Heften heraus - einen deutschen Ansprechpartner, und mit dem war ich zufrieden. Für ein Direktabo hatte ich keine Lust.

Seitdem habe ich das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Das Onlineangebot des Verlages deckt die ganz eigene Qualität der Zeitschrift nicht ab, die zahllosen im Netz verfügbaren Astroseiten haben mir zu viele "Whizzels and Bells", und manche längeren Beiträge lese ich schlicht und einfach lieber auf Papier. Deswegen habe ich vor zwei Monaten schon einmal eine überteuerte Einzelausgabe in einem Zeitschriftenladen gekauft (12 Euro für eine dünne Zeitschrift), und heute wieder - eben das Juliheft.

Die Lektüre der Zeitschrift macht einfach Spaß, ich kann auch im Liegen schmökern, und wahrscheinlich wird es so enden, dass ich doch noch ein Direkt-Abo der Zeitschrift bestelle.

 

Charles Burns - "X"

(12.07.2014) Die Zeichnungen von Burns sind nicht "schön", ich würde sie oft noch nicht einmal als "gut" bezeichnen. Das haben sie in meinen Augen gemein mit dem in seiner Art sonst nicht zu vergleichenden Werk von Philippe Druillet, dessen Zeichnungen von disparater Qualität sind, bei denen man aber immer eine tiefe innere Betroffenheit spürt, auch ein gewisses Leiden, was sich aus Druillets Biografie speist. So auch bei Burns. Die dunkle, rätselhafte, unangenehme Stimmung, die vorherrscht, erinnert mich an David Lynch und seine nicht schönen, aber sehr guten, an seine wüsten und manchmal grauenhaften Filme und Szenen, die lange noch in einem weiter wirken: Was wird in einem Menschen vorgehen, der z.B. im Vorgarten ein abgeschnittenes menschliches Ohr findet (so in "Blue Velvet")?

Cover von Charles Burns X
Carles Burns "X" - das Cover

"X" (im Original "X'ed Out) ist der erste Teil einer Trilogie. Die beiden anderen Bände kenne ich noch nicht. Es ist bei der Vorliebe von Charles Burns für rätselhafte Plots nicht zu erwarten, dass sich das Dunkel der Geschichte schon im ersten Band lichtet. Die Handlung vermischt zum einen Realität und (Fieber-)Traum, wann das eine endet und das andere beginnt ist (natürlich) oft nicht klar. Obendrein spielt sich die Handlung in mehreren Zeitebenen statt, mindestens in der Gegenwart und in Rückblenden: Wer weiß, vielleicht verstecken sich auch Vorblenden.

Obwohl die Zeichnungen im eigentlichen Sinn nicht gerade detailreich sind, enthalten sie zahlreiche Anspielungen (von konkreten wie z.B. auf Burns' Tätigkeit als Covergestalter für Punkalben bis hin zu selbstreferentiellen Anspielungen, wenn z.B. der junge Protagonist den oder den gleichen Morgenmantel wie der Vater der Hauptperson trägt). Und auch dieser Vater... Einige Anspielungen genügen, um dessen Widersprüchlichkeit zu demonstrieren, um dessen Ehe als Katastrophe ahnen zu lassen, ihn letztlich zu demontieren. Freunde bzw Bekannte des Helden: Was sagt es über diese Kunstaffinen aus, wenn sie meinen "heutzutage hat ja jeder 'ne Band... Wir müssen uns was anderes ausdenken... 'Ne Zeitschrift oder so was" - was ist die Botschaft dahinter?

Und warum hat der Held eine winzige rote Narbe quer über seine rechte Augenbraue? Warum trägt er beim Vortragen seiner Collagen eine Maske? Warum hat er anscheindend diese Maske auch im Krankenbett auf? Und warum trägt die "neue Königin" am Ende des Bandes genau die gleiche Maske? Wieso spielt schon das Cover mit dem rosagesprenkelten Ei auf "Die geheimnisvolle Insel" von Hergé an, wo es sich aber um einen Pilz handelt?

Fragen über Fragen. Ich denke, dass ich noch einen dritten Lesedurchgang mache, die meisten Fragen werden aber ohne die Folgebände dunkel bleiben - vielleicht auch danach noch...

 

Ausstellung: "Eine Stadt bricht auf - Heidelbergs wilde 70er"

(12.07.2014) Eine Ausstellung im Kurpfälzischen Museum Heidelberg. Die 70er waren eine Umbruchzeit, wahrscheinlich mehr noch als die 60er. Während man (ich jedenfalls) die 60er doch weitgehend mit Mief und verkrusteten Strukturen erinnert, waren die 70er voller Neuerungen und Experimente, die wirklich in die Zukunft ausstrahlten. Heidelberg war Ende der 60er Jahre bis etwa Ende der 70er Jahre eine sehr lebendige Stadt mit einem vielfältigen "alternativen" Angebot (kulturell, politisch, gesellschaftlich, kulinarisch). Gleichzeitig wurde Heidelberg gewaltsam stromlinienförmig gemacht, "modernisiert". Viele alte Gebäude wurden abgerissen (statt behutsam renoviert, wie man es heute machen würde), Kaufhäuser hingeklotzt, der Widerstand niedergeknüppelt. In der Erinnerung wird manch einer da seine persönliche Heldengeschichte zusammen basteln und die Zeit trotz allem idealisieren.

Heidelberg, 70er Jahre, Prinz Carl
Heidelberg, Abriss des "Prinz Carl", Ende der 70er-Jahre

Heidelberg, 70er Jahre, Bismarckplatz
Heidelberg, Umgestaltung des Bismarckplatzes, Ende der 70er-Jahre

Der Besuch der Ausstellung hinterließ bei mir zwiespältige Gefühle. Das meiste kannte ich aus eigenem Erleben oder Beobachten, viele Personen kannte oder kenne ich noch, viele Bewegungen habe ich hautnah miterlebt. Andererseits waren die 70er eben schlicht eine lebensgeschichtlich wichtige Zeit für mich, und das wären sie auch ohne den Bezug auf Heidelberg gewesen: Abitur, Kriegsdienstverweigerung und Zivildienst, Studium, erste Lieben, Beginn einer langjährigen Beziehung, lange Reisen, intensive fast schon existenzialistische Lektüre, Musik, Auseinandersetzung mit Religion, Psychologie, ... Alles danach war irgendwie nur noch ein Abklatsch, ein Ankommen im Beruf, eine Domestizierung.

Bussemergasse
Heidelberg, Bussemergasse, Ende der 70er-Jahre.
Hier wohnten Elke und ich im Erdgeschoß.

Bussemergasse, mein Zimmer
Heidelberg, Bussemergasse, mein Zimmer zum Hinterhof.

Eine gewisse Distanz zu vielen Aktionen oder "alternativen" Institutionen hatte ich auch damals schon: Das selbstverwaltete Studentenwohnheim CA, welches mit solch brutaler Polizeigewalt geräumt wurde, war mir unangenehm. Auch auf den Fotos in der Ausstellung wirkt es auf mich verdreckt, heruntergekommen, ungepflegt. Liebeskummer und persönliche Probleme vieler Freunde waren zeitlos, die Eifersüchteleien und Konkurrenzen liefen keinen Deut anders ab als im sogenannten "Establishment". Die K-Gruppen empfand ich als fanatischer und bornierter als viele Katholiken. So wichtig die Gegenöffentlichkeit auch war: Die Broschüren und Flugblätter haben etwas schrilles und selbstgerechtes, das ästhetische Design der Zeitschriften und Plakate war gruselig schlecht. Geraucht wurde überall, was mich schon immer nervte. Selbst in Philosophie-Seminaren wurde grundsätzlich geraucht, auch von Dozenten. Und immer saßen einige Frauen schweigsam dabei und strickten rauchend ihre Pullover - eine seltsame Art, ein Philosophie-Studium zu betreiben. Natürlich habe auch ich nostalgische Gefühle für die 70er, aber das betrifft mehr die Möglichkeiten, die man hatte (oder meinte zu haben), wenn man wie ich damals 17 - 27 war, die Chancen, die einem das Leben noch zu bieten schien, die Möglichkeiten, die man für sich im Leben sah. Irgendwann rücken leider die Wände immer weiter zusammen und schnüren einen ein: Klar, dass uns die Erinnerung an eine Zeit, in der man das Gefühl hatte, alles in einer offenen Welt machen zu können, lieb und teuer ist. Die Unschuld und diesen Glauben hat man aber verloren.

Heidelberg, Bussemergasse
Heidelberg, Bussemergasse, unser Nachbar repariert sein Auto.

Heidelberg, Bussemergasse, Hochwasser
Heidelberg, Bussemergasse, Ende 70er-Jahre, eines der häufigen Hochwasser.

Die Ausstellungszeitung habe ich zwar gekauft, aber noch nicht gelesen.

Dass das Fotografieren in der Ausstellung verboten war fand ich symptomatisch: Was haben die wilden 70er gebracht, wenn so etwas banales wie Fotos für die persönlichen Notizen zu machen verboten ist...? Zum Glück habe ich genug eigene Fotos aus der Zeit.

Sekr kritisch zur Ausstellung: Mario Damolin in Kontext vom 20.08.2014. Auch die Kommentare sollte man beachten.

 

Laura Dekker - "Zeilmeisje in the USA"

(11.07.2014) Ich habe es immer noch nicht satt, nach neuen Blog-Einträgen von Laura Dekker zu schauen, täglich sogar, obwohl es nur alle vier bis sechs Wochen etwas neues gibt. Nachdem sie holterdipolter mit ihrem Freund ein kurzfristiges Angebot annahm, von Neuseeland mit nach Tahiti zu segeln und dort an einer Regatta teilzunehmen (mit einem Tag Bedenkzeit!), sind sie nach New York geflogen, um von dort aus mit einem Leihwagen quer durch die USA bis zum Pazifik zu fahren. Zwischendurch hielt sie in Toronto eine Präsentation, die man durchaus anschauen kann (eine Zusammenfassung ihrer ganzen Geschichte), von der ich mir wie üblich aber nur die Tonspur auf meinen mp3-Player gezogen habe.

Die Fotos von unterwegs sind endlich einmal größer als die bisherigen Briefmarkenbilder, und zeigen schöne amerikanische Landschaften und eine attraktive Laura Dekker - was will man mehr.

Die Diskussionen und Unterhaltungen der Laura-Dekker-Support-Group (glücklicherweise kann man diese Beiträge lesen, auch ohne Facebook-Mitglied zu sein) zeigen, dass sich einige der älteren Herren, die von Lauras Weltumsegelung fasziniert waren, schwer damit tun, dass sie nicht "so" weitermacht, sondern Reisen auch zu Lande macht, und vor allem nicht mehr allein. Schon über zwei Jahre ist sie mit ihrem elf Jahre älteren Freund zusammen (seinen wenigen schriftlichen Ergüssen nach zu urteilen scheint aber Laura der reifere Teil des Paares zu sein), und eine gewisse Eifersucht ist da durchaus unter der Oberfläche zu spüren. Nicht ganz nachzuvollziehen ist, dass der Übersetzer ihrer früheren niederländischen Blogeinträge die arme Laura am liebsten in eine Schule schleifen würde. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Laura jetzt noch eine normale Schule besuchen kann. Dass sie einen Abschluss hat, der sie berechtigt ihr Hochschuldiplom zu machen, halte ich für ein Gerücht.

Ich halte sie aber für clever genug, sich die nächsten Jahre gut durchs Leben zu schlagen und viele wertvolle Erfahrungen der Art zu machen, die sie nicht auf der Schule lernen kann.

Die neuen Blogeinträge habe ich brav in mein grosses Sammeldokument von Laura ergänzt und mir viele der Fotos (wo Laura drauf ist...) abgespeichert. In der Summe habe ich bestimmt wieder zwei Stunden auf ihrer Webseite verbracht und dann noch lange einem ihrer Vorbilder, den sie auf dem USA-Trip besuchen wollte, nachrecherchiert, nämlich Robin Lee Graham, der in den sechziger Jahren als Sechzehnjähriger lossegelte, fünf Jahre unterwegs war, lange sich in einzelnen Ländern aufhielt, und sich schließlich auf dem Land mit seiner Frau (die er unterwegs kennen und lieben lernte) niederließ. Immerhin konnte Laura intensive und erhellende Gespräche mit dieser Frau führen, wie sie überhaupt gerne ihre Jugendhelden besucht und das direkte Gespräch sucht. Also: wachsen will...

Tolle Frau jedenfalls. Ich bin schon ganz scharf auf die DVD "Maidentrip", die zwar schon in den USA, aber noch nicht bei uns erhältlich ist.

 

Patenfest im Heidelberger Zoo

(11.07.2014) Yasmin ist Patin einer Asiatischen Goldkatze vom Zoo Heidelberg, und für die rund 460 Tierpaten richtet der Zoo einmal im Jahr ein Patenfest aus, an dem auch die Partner der Paten teilnehmen dürfen.

Wie letztes Jahr gab es auch ein Preisrätsel, das einem dazu zwang, mit offenen Augen durch den Zoo zu gehen, und wie letztes Jahr gab es am Ende auch eine kleine Unterhaltung: Der "Verein der Hundefreunde Gauangelloch" machte mit seinen zum Teil wirklich schönen Hunden eine "Agility-Show". Hat man wie wir so eine Show noch nie gesehen, so wirkt das schon sehr lustig und spannend. Ein schöner Abend wieder einmal.

Asiatische Goldkatze
Kater "Saigon", eine Asiatische Goldkatze.
Leider war das eigentliche Patenkind "Vung-Tau" nicht zu sehen.

 

WM 2014, erstes Halbfinale: Deutschland - Brasilien (7:1)

(08.07.2014) Ich nahm mir gerade noch Zeit, nach der Rückkehr vom Malen für uns Kaffee und Tee zu kochen, denn das Spiel war schon am Laufen. Nur wenige Minuten später fiel schon das erste Tor, und weitere zehn Minuten später begann der Vierfach-Schlag: 5:0 nach einer halben Stunde in einem Halbfinale! Unfassbar, wie Brasilien, einer der Mit-Favoriten, buchstäblich auseinanderfiel, einem Hühnerhaufen glich. Das Spiel war nicht spannend, nie hatte man das Gefühl, dass sich das Blatt so wenden könnte wie im legendären Spiel gegen Schweden in der Qualifikationsphase, als Deutschland nach einer 4:0 Führung gerade noch ein 4:4 rettete. Brasilien war auf der ganzen Linie enttäuschend. Hätte die deutsche Mannschaft gewollt, dann wäre ein zweistelliger Sieg möglich gewesen. Nach der Halbzeit war aber das Schonen der Kräfte und der Knochen für das Finale angesagt. Trotz der Einseitigkeit war es ein sehr schönes Spiel!

Mitleiderweckend die Kameraschwenks in das brasilianische Publikum, die Fassungslosigkeit, die Tränen, die maßlose Enttäuschung.

Mitleid mit einem Sportler ist eine Beleidigung - trotzdem taten die Brasilianer mir leid.

 

Ölbild "Drei alte Männer", Fortsetzung

(08.07.2014) Inzwischen sind die "Kleinigkeiten" dran, die besonders viel Arbeit machen und folglich Zeit kosten - nämlich Hände und Füße. Von Maltermin zu Maltermin findet man immer weniger Fortschritte, trotzdem ist schon wieder über eine Stunde Zeit in das Bild geflossen.

Drei alte Männer   Beim Malen im Atelier
Zwischenstand "Drei alte Männer" am 08.07.2014

Malen mit Lotti und Leni
Die beiden Katzendamen Lotti (vorne) und Leni sind meist in meiner Nähe.

 

The RIB-Band, Probe

(07.07.2014) Eine gelungene Probe, bei der auch einige neue Titel angegangen und einiges improvisiert wurde.

Beispiel: The RIB-Band - Rolands Tralala.mp3

 

2. Schlosskonzert "Bach meets Tango!"

(29.06.2014) Bandoneón: Christian Gerber, Philharmonisches Orchester Heidelberg unter der musikalischen Leitung von Hermann Breuer.
Die Veranstaltung sollte im Schloßhof (des Heidelberger Schlosses) stattfinden, musste aber wetterbedingt in den Königssaal umziehen, begann deswegen auch später. Der Titel trifft nicht ganz den Inhalt: Ausser Tango gab es nicht nur Bach, sondern auch andere Komponisten, die entweder auch mal einen Tango komponiert haben, oder - wie Albinoni - Zeitgenosse Bachs waren. Ganz glücklich war ich mit dem Konzert nicht: Christian Gerber am Bandoneón war gut, ging aber manchmal etwas im Orchesterklang unter. Beim Orchester war zu spüren, dass Tango nicht zum Tagesgeschäft gehört: Vor allen zu Beginn gab es einige rhythmische Schwächen, in der Hauptsache störte mich aber der manchmal etwas schwammige Sound: Das Zackige, Abgehackte des Tangos ist halt schwer für ein Orchester. Auch die Dynamik war etwas verwässert. Ein kleines Begleitensemble wäre wohl besser gewesen. Gut war es, dass jedes Stück durch den Dirigenten eingeleitet wurde. Vollkommen daneben allerdings, dass in seinen Kommentaren die unselige Trennung in U- und E-Musik immer wieder aufblitzte.

 

Webseite von Laura Dekker

(29.06.2014) Man weiß ja nie, wie lange eine Webseite besteht; eine sehr informative Webseite zu Laura (hyves.nl) wurde beispielsweise letztes Jahr abgeschaltet, weil der Hoster seinen Betrieb aufgab. Deswegen habe ich heute alles von lauradekker.nl abgezogen. Immerhin können Fotos dann einfacher begutachtet und sortiert werden. Mit dem Material habe ich in den Wochen darauf mehrfach zu tun gehabt, um eine Sortierung und ein System ansatzweise reinzubringen. Und natürlich habe ich mit Vergnügen die Fotos betrachtet.

 

David Bayles & Ted Orland "Art & Fear"

(28.06.2014) Eine Urlaubswoche ist ideal, um dieses schmale Buch (122 Seiten) mit dem Untertitel "Observations on the Perils (and Rewards) of Artmaking" zu lesen. Es ginge auch an einem Tag, aber der Inhalt ist extrem komprimiert, enthält kein überflüssiges Wort, und die Lektüre lädt immer wieder zum Nachdenken ein, so dass man sich unbedingt Zeit nehmen sollte. Ich wurde auf das Buch aufmerksam durch eine Reihe begeisterter Besprechungen auf Webseiten, denen ich ein Urteil zutraue. Man ist bei der Lektüre ständig versucht, zu unterstreichen und Ausrufezeichen zu setzen, und es verwundert nicht, dass deswegen viele Blogger ihre eigenen Zitatsammlungen angelegt haben. DIese werden dem Buch aber nicht gerecht, sie unterschlagen den argumentativen Zusammenhang. Sieben Jahre Arbeit zweier Autoren stecken in dem Buch, es ist ein Konzentrat, welches man immer mal wieder zur Hand nehmen muss. Von mir keine Zitatsammlung, dafür eine unbedingte Kauf- und Leseempfehlung. Mir hat es einige neue Aspekte zum Selbstverständnis beim Kunstausüben gebracht.

Bayles and Orland, Art and Fear

 

Wespennest

(22.06.2014) An einem unserer Dachfenster (zum Glück nur das einer Abstellkammer) haben wir ein Wespennest entdeckt. Zuerst wollten wir es entfernen, dann bekamen wir aber ein schlechtes Gewissen und wollten das Babyparadies nicht stören. Lassen wir das Nest also bis zum Winter. Die dramatische Beleuchtung ist unbeabsichtigt: Die Ecke ist sehr dunkel, und wir haben daher eine LED-Taschenlampe zum Ausleuchten benutzt. Meine alte Canon-Digicam (IXUS 70) macht einen guten Job...

Wespennest

 

Am neuen Ölbild "Drei alte Männer" weitergemalt

(13.05.2014) Zur Hauptsache an den beiden hinteren Figuren weitergemalt (vgl. den Stand vom 16.04.14).

Drei alte Männer
Zwischenstand "Drei alte Männer" am 13.05.2014

 

Richard Feynman - barfüßig

(10.05.2014) Es macht Spaß, Bücher von Richard Feynman zu lesen; noch mehr Spaß muß es gemacht haben, Feynman live zu erleben. Einen Eindruck davon vermitteln die zahllosen Videos, die sich auf YouTube finden. Obwohl er schon vor über 25 Jahren gestorben ist, ist er unvergessen und hat eine große Fangemeide. Beeindruckend das unorthodoxe Verhalten dieses überragenden Wissenschaftlers: Einfach lustig, wie er da in kurzer Hose und barfüßig eine Vorlesung mit Diskussion hält. Das Publikum kauert auf dem Boden, er ganz schlaksig und guter Laune erzählt von seiner "Imagination in a tight Straitjacket" - liest man seine Bücher, dann hat man nicht das Gefühl, dass sein Geist in einer engen Zwangsjacke steckt...

Richard Feynman
Vorlesung von Richard Feynman am ESALEN institute for human potential (Big Sur, California)

 

Am neuen Ölbild "Drei alte Männer" weitergemalt

(16.04.2014) Untermalung der Figuren fortgesetzt (vgl. den Stand vom 01.04.14).

Drei alte Männer
Zwischenstand "Drei alte Männer" am 16.04.2014

 

Digitalisierung von Carl Gotthard Graß "Sizilische Reise" fortgesetzt.

(14.04.2014) Die im März begonnene Digitalisierung (das Abtippen) fortgesetzt. Mit dem jetzigen Tempo wird es Jahre dauern, bis ich fertig bin.

 

Mondterminator

(06.04.2014) Fotografiert mit meiner über sechs Jahre alten kleinen Digicam (mit Teleeinstellung), freihändig am Okular des nicht-nachgeführten Celestron Comet-Catchers (Schmidt-Newton, 140mm Öffnung, 500mm Brennweite) bei 28facher Vergrößerung. Für eine improvisierte Aufnahme ein ganz gutes Ergebnis.

Mond 06.04.2014
Mond 06.04.2014
Mond am 06.04.2014, 19h07 UT (Aufnahme und Identifikationskarte)

 

Ölbild "Drei alte Männer", Fortsetzung

(01.04.2014) Untermalung der Figuren begonnen (vgl. den Stand vom 25.03.14). Für viele Details muss ich noch Vorlagen besorgen oder anfertigen. Für die Untermalung ist es bisher ok, so kann es bloß nicht bleiben.

Drei alte Männer
Zwischenstand "Drei alte Männer" am 01.04.2014

 

Steve Marriott

(31.03.2014) Was für eine ungeheure Energie hatte dieser Bursche auf der Bühne, in seiner Musik. Steve Marriott und die Small Faces fand ich schon in den Sechzigern super, und nachgelassen hat das nie. Die Doppel-CD "The definitive Anthology of the Small Faces" hat mir vor vielen Jahren noch eine Reihe von unbekannten Perlen gebracht. Und natürlich Steve Marriott und die Humble Pie, auch so eine Geschichte. Deswegen heute auf YouTube die ausgezeichnete Dokumentation "The Life & Times Of Steve Marriott" angeschaut - 66 Minuten und kein bißchen langweilig. Die vorgestellte Musik ist meistens in ausgezeichneter Qualität.

Steve Marriott
Steve Marriott bei einer Performance der Dokumentation

 

Josef H. Reichholf - Rabenschwarze Intelligenz

(30.03.2014) Ein Spontankauf, der zum Hauptkauf mutierte. Während ich die beiden anderen Bücher (die ich haben wollte) zunächst nicht einmal auspackte, begann ich sofort am Samstag Mittag mit der Lektüre dieses Buches und war damit am Sonntag Vormittag durch - die rund 250 Seiten lesen sich schnell hintereinander weg.

Mein Arbeitsweg beträgt einfach ca 12,5 km, immer mit dem Fahrrad, zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter, ca drei Viertel davon über Feld- und Wirtschaftswege. Ob man will oder nicht ist man mit Natur konfrontiert. Man muss kein "Birder", kein Hobby-Ornithologe sein, um manches genauer zu beschauen. Vor einigen Jahren musste ich im Frühjahr einmal anhalten, weil ein riesiger Schwarm von Gänsen gerade über mir nach Norden flog und die Luft zum "Brausen" brachte, anders kann ich es nicht nennen - ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Mein Weg führt auch durch eine Art Naturschutzgebiet, in dem eine Storchenkolonie lebt - ich habe mehrmals über vierzig Störche auf einmal gesehen. Schwarzspechte, Grünspechte, seltsame Gänse, verschiedene Reiher - alles gewohnte Anblicke. Noch gewöhnlicher sind aber Krähenvögel, manchmal als Schwarm, manchmal allein, manchmal zu zweit. Manche sitzen auf dem Feldweg, wenn ich unterwegs bin und fliegen schon lange, bevor ich an der Stelle vorbei komme, weg. Andere gehen gerade einmal etwas zur Seite. Wissen die, dass Fahrradfahrer keine Gefahr darstellen? Oder kennen sie gar mich persönlich und taxieren mich als harmlos? Ein Wegabschnitt, der von Walkern oder anderen Radlern kaum genutzt wird, dient offenbar als Nussknacker: Ab September und immer wieder den Winter über lassen Krähen hier Walnüsse auf den geteerten Wirtschaftsweg fallen und knacken so die Nüsse - die Schalen verraten es.

Mein latentes Interesse an den Krähen und Raben hat dieses Buch geradezu gebraucht. Es ist eine sehr schöne populärwissenschaftliche Zusammenstellung von Fakten und Beobachtungen. Der Titel trifft nicht ganz den Inhalt, der von der Intelligenz der Krähenvögel nur in anektodischen Beobachtungen spricht. Ein Hauptanliegen des Autors scheint eher zu sein, diese Vögel vom Vorwurf freizusprechen, Singvögel und Kleinwild zu dezimieren und damit zum Abschuss freizugeben. Die Ausführungen zu den Beständen und welche Faktoren bewirken, ob eine Population nun abnimmt oder zunimmt, haben mir genau so viel gebracht wie die Anektoden zur Intelligenz. Unglaublich, dass es vom Artenschutz ausgehend verboten ist, einen Krähenvogel zu halten oder aufzuziehen, gleichzeitig aber jedes Jahr zehntausende abgeschossen werden dürfen.

Fazit: Ein leseswertes Buch, das allerdings nur der Anfang sein kann, wenn man sich gründlicher mit diesen Vögeln beschäftigen möchte und mehr über ihre kognitiven Fähigkeiten erfahren will.

Reichholf, Rabenschwarze Intelligenz
Das schöne Cover des Buches.

 

Die weit entfernte Galaxie 3C295

(29.03.2014) Als Jugendlicher war man Mitte der sechziger und bis Ende der sechziger Jahre, wenn man nicht gerade in materiell privilegierten und kulturell interessierten Familien aufwuchs, ziemlich arm dran, wenn es um Zugang zu guter Literatur (belletristischer oder wissenschaftlicher) ging. Lange Zeit war mein wichtigstes Astronomie-Buch das für die damalige Zeit sündhaft teure Time-Life-Buch "Das Weltall", welches andererseits aber auch sein Geld wert war.

Life Wunder der Natur, Das Weltall
David Bergamini und Life-Redaktion "Das Weltall"

Das Kapitel "Raum, Zeit und das Universum" wurde eingeleitet von einer ganzseitigen Abbildung der Galaxie mit der damals höchsten gemessenen Fluchtgeschwindigkeit. Der Name war entsprechend kryptisch: 3C295. Mit 36 Prozent der Lichtgeschwindigkeit jagte (nein: jagt!) diese Galaxie von uns fort. Die Abbildung gefiel mir schon damals nicht wirklich gut: Ein pechschwarzer Hintergrund, ein weißer Pfeil deutete auf einen drei Millimeter messenden fast weißen Fleck. Eine sehr harte, kontrastreiche Abbildung also.

3C295 aus dem LIFE-Buch
Links die ganzseitige Abbildung, rechts der markierte Ausschnitt.

Im Dezember 2002 (so lange ist das schon her) habe ich mir alle verfügbaren Scans der großen Schmidtteleskope vom "Integrated Image and Catalogue Archive Service" der USNO Flagstaff Station heruntergeladen, sage und schreibe 11 Aufnahmen der Farbbereiche Blau, Rot und Infrarot. Die Summe aller dieser Bilder habe ich zu einem Farbkomposit verarbeitet, auf das ich damals schon etwas stolz war, hier ist es:

3C295, Koposit aus Schmidt-Aufnahmen
3C295 auf einer Kompositaufnahme aus 11 Schmidt-Platten.
Norden ist oben.

Klar zu sehen ist, dass auf der Abbildung im Time-Life-Buch Norden rechts ist; mein Komposit ist dagegen korrekt ausgerichtet, Norden ist oben. Folgt man der Identifikation des Buches, so müsste 3C295 das bläuliche Objekt auf meinem Farb-Komposit sein - eine sehr unwahrscheinliche Zuschreibung bei so einem weit entfernten Objekt. Zum Glück gibt es aber einen Scan der Originalplatte des Hale-Observatoriums im Netz mit der Markierung von Rudolph Minkowski. Hier zwei invertierte Ausschnitte mit verschiedenem Maßstab:

3C295, Original
Ausschnitt der Originalplatte mit der Markierung von Rudolph Minkowski.

Die Markierung im Time-Life-Buch zeigt also auf das falsche Objekt. Tatsächlich ist das gelbliche etwas diffuse Objekt die Galaxie 3C295. Etwas Suchaufwand bringt dann auch noch eine Aufnahme von 3C295 durch das Hubble-Teleskop (Filter F702W, also nahes Inrarot). Die Aufnahme vom 26.7.1994 hat nun auch bald 20 Jahre auf dem Buckel.

3C295, HST, Hubble
Aufnahme von 3C295 durch das HST, zwei verschiedene Kontrasteinstellungen.

Bei 3C295 handelt es sich letztlich um die zentrale cD-Galaxie des reichen Galaxienhaufens 1410+5226, der auch als 3C295-Haufen bekannt ist. Beachtlich ist, dass eine einzelne Aufnahme des 5-Meter-Hale-Teleskops schon eine ganze Menge der Details ahnen lässt, die dann die Hubble-Aufnahme zeigt. Mehrere kombinierte Aufnahmen des Hale-Teleskops hätten sicher schon viele Details der Hubble-Aufnahme vorweggenommen. Generell ist es schade, dass die Platten des 5-Meter-Teleskops noch nicht gescannt worden sind. Ihre Qualität macht man sich selten klar, denn meist sieht man nur verkleinerte Aufnahmen bekannter Galaxien. Wenn man sich aber klarmacht, dass Sandage mit diesen alten Platten Cepheiden von M81 untersuchen konnte, kann man erahnen, welche Qualität mit einigen Dutzend addierter Plattenscans erreichbar wäre.

Einige Informationen zu 3C295 findet man in der Wikipedia, etwas ausführlicher ist die Chandra-Webseite.

 

Neues Ölbild begonnen: Drei alte Männer

(25.03.2014) So richtig viel sieht man natürlich nicht nach dem ersten Termin. Drei alte Männer soll es geben, mit Blumen oder Blumensträußen in den Händen (oder sonstwo).

Drei alte Männer
Stand nach dem ersten Maltermin am 25.3.2014.

 

Löwenlauf 2014

(23.03.2014) Recht spontan und ohne richtige Vorbereitung haben Yasmin und ich beim zweiten Heidelberger Löwenlauf mitgemacht. Mit dem Startgeld möchte der Heidelberger Zoo einen kleinen Schritt weiter zur Finanzierung des neuen Löwen-Geländes machen. Natürlich kommen bei 300 Läufern und einem Anteil von 20 Euro, der für die Spende übrig bleibt, nur 6000 Euro und damit nur ein winziger Betrag im Vergleich zur erforderlichen Summe von 1,5 Millionen Euro zusammen. Aber: Der Zoo war in den Nachrichten, die Läufer brachten natürlich auch zahlende Familienmitglieder in den Zoo mit, und Spaß gemacht hat es allen. Hier sind Yasmin und ich (mit roten Linien markiert) beim Start.

Löwenlauf 2014
Start Löwenlauf 2014

Löwenlauf 2014
Am Ziel war ich schon etwas geschafft...

 

Neues Ölbild "Frauenakt"

(04.03.2014) Ein kleines Ölbild auf Malkarton, bei der zweiten (oder dritten?) Malsession fertig geworden. Mehr der Verlegenheit geschuldet, weil ich mit den Vorbereitungen für das nächste größere Bild, den "Drei alten Männer", noch nicht ganz fertig war.

Frauenakt
Frauenakt, 28cm x 40cm, Öl auf Malkarton

 

Adalbert Stifter - Witiko (ill. v. Willy Widmann)

(01.03.2014) Stifters Witiko habe ich in den letzten Jahren dreimal gelesen, es ist ein beeindruckendes Buch vom Inhalt, von der Sprache, vom Umfang (800 Seiten) her. Es lag nahe, eine der alten von Ida Friederike Görres gekürzten Fassungen zu erwerben, die Anfang der fünfziger Jahre im Herder Verlag erschienen und von Willy Widmann illustriert worden waren. Sinn der Anschaffung war es also nicht, an eine gekürzte Fassung zu kommen, sondern an die Illustrationen. Für einen Euro (Buch) und zwei Euro (Versand) habe ich das dann auch über ebay geschafft. Auf dem Schutzumschlag befindet sich die einzige farbige Illustration (eine sehr schöne, wie ich finde), im Buch sind 40 Federzeichnungen in der bewährten Manier Widmanns, der ja auch solche Dauerrenner wie "Die schönsten Sagen des klassischen Altertums" illustriert hat. Ausser, dass er am 30.9.1908 in Stuttgart geboren ist, habe ich nichts an Lebensdaten von Widmann im Web gefunden.

Witiko Schutzumschlag von Willy Widmann
Witiko-Schutzumschlag von Willy Widmann

Witiko und Bertha lernen sich kennen
Witiko und Bertha lernen sich kennen, ill. von Willy Widmann

 

Harry Graf Kessler - Das Tagebuch 1918-1937

(20.02.2014) Über zwei Wochen hinweg aus dem Projekt Gutenberg Kesslers Tagebuch 1918-1937 gelesen (als Buch ca 700 Seiten, dennoch nur ein kleiner Teil des kompletten Tagebuchs). Eine nie langweilig werdende Lektüre. Kessler kannte alle, konnte mit allen reden, macht mit zwei, drei Sätzen wunderbare Charakterisierungen, hat einen ausgesprochen guten Kunstgeschmack - und hat letzten Endes ein riesiges Vermögen durchgebracht (genau richtig gehandelt, wenn man keine Erben hat).

Harry Graf Kessler, gemalt von Edvard Munch
Harry Graf Kessler, gemalt von Edvard Munch

Da ich mir den Text aus dem Projekt Gutenberg in eine grosse rtf-Datei gezogen habe, konnte ich nach Herzenslust Anmerkungen reinschreiben, Passagen rauskopieren, markieren und so weiter. Mit einem normalen ebook-Reader geht das nicht. An der Menge des Materials, welches ich mir herauskopiert habe, sieht man, wie mich der Text ansprach.

Zum Appetit machen hier eine knappe Charakteristik (Paulinchen Strauß):

Ein ziemlich groteskes Weib; maßlos ordinär mit einem sentimentalen Herzen. Alles in allem eine Köchin. (19.1.1926)

Und HIER gibt es viele schöne Auszüge zu lesen...

 

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