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Jörg Fauser - Notizen zu seiner Biografie

16.7.1944   Jörg Christian Fauser wird in Bad Schwalbach / Taunus geboren. Vater Arthur ist Maler, Mutter Maria [geb. Razum] Schauspielerin.
1951-55 Mitwirkung in Hörfunk- und Fernsehproduktionen des Hessischen Rundfunks.
1959-60 Erste journalistische Arbeiten für die Tageszeitung "Frankfurter Neue Presse".
1963 Im Sommer in London (hatte die Schule in der 12.Klasse verlassen, ging nach England, jobbte dort, kam dann auf Druck des Vaters zurück).
Beginnt Rezensententätigkeit bei der Zeitschrift "Frankfurter Hefte".
1964 Am 23. Juni wird er als Kriegsdienstverweigerer anerkannt.
Im Juli erneut in London; Kontakt mit britischen und spanischen Anarchisten; erste Gedichtveröffentlichung in "Frankfurter Hefte" ("An London"); erste Erfahrungen mit Heroin und synthetischen Drogen.
1965 Besteht im März sein Abitur am Frankfurter Lessing-Gymnasium. Reist nach Spanien und England.
Immatrikuliert sich im Mai an der Frankfurter Johann Wolfgang von Goethe Universität in den Fächern Ethnologie und Anglistik.
Von August bis Oktober hält er sich bei einer englischen Freundin in Watford / Hertfordshire auf und arbeitet als Pfleger in einem Siechenheim in London. Sein Bericht darüber wird im Mai 1966 vom Hessischen Rundfunk gesendet.
1966 Im März und April reist er nach Griechenland und die Türkei.
Im August hält er sich in Dublin auf.
Am 1.Oktober bricht er sein Studium ab.
Am 5.Oktober tritt er seinen Ersatzdienst im Bethanien-Krankenhaus (Thorax-Chrirurgische Spezialklinik) in Heidelberg-Rohrbach an.
Wird drogenabhängig.
1967 Im Januar und Februar begeht er Dienstflucht und hält sich sechs Wochen in Istanbul auf.
Im Herbst flüchtet er erneut aus dem Ersatzdienst, setzt sich nach Istanbul ab und lebt im Junkie-Viertel Tophane.
1968 Kehrt im Herbst nach Frankfurt zurück und übersiedelt anschließend nach Berlin; lebt in der "Linkeck"-Kommune.
1969 Beginnt im April mit der Arbeit an seiner ersten Einzelpublikation, "Tophane".
1970 Beendet im Februar die Arbeit an "Tophane".
Hält sich im Oktober und November erneut in Istanbul und Izmir auf.
Recherchiert im Dezember in Hamburg und Berlin für eine Reportage über das Drogenproblem, die unter dem Titel "Junk - Die harten Drogen" im März 1971 in der Zeitschrift "twen" erscheint.
1971 Wird im Mai verantwortlicher Redakteur der Frankfurter Underground-Zeitung "Zoom".
Gibt von Juni bis Oktober mit Jürgen Ploog, Carl Weissner und Udo Breger die Underground-Zeitung "UFO" heraus.
Im Göttinger Verlag Udo Breger erscheint "Aqualunge" (Textmontagen; Fortsetzung von "Thophane").
1972 Kommt von den harten Drogen los.
Im August erscheint im Maro Verlag "Tophane".
1973 Gründet im April mit Jürgen Ploog und Carl Weissner die avantgardistische Literaturzeitschrift "Gasolin 23"
Im September erscheint im Maro Verlag der Gedichtband "Die Harry Gelb Story".
1974 Wird im Mai freier Mitarbeiter der "Basler National-Zeitung" (ab 1977: "Basler Zeitung"), für die er bis Ende 1979 Reisefeuilletons, Essays und Rezensionen schreibt.
Zieht im Herbst nach München.
Im Dezember sendet der WDR sein erstes Hörspiel "Café Nirwana".
1975 Organisiert Ausstellungen für die Münchner Galerie Kröker.
Hält sich im Juli in Marokko auf.
1976 Ist im Mai und Juni zu Dreharbeiten für den Film "C'est la vie rrose." (Hommage à Marcel Duchamp) von Hans-Christof Stenzel in den USA; Besuch bei Charles Bukowski in Los Angeles.
Tritt in den Schriftstellerverband (VS) ein.
1977 Übersetzt im Januar und Februar für den Münchner Verlag Monika Nüchtern die James-Dean-Biographie von John Howlett.
Ist im Juli auf Mallorca und schreibt dort an einem Drehbuch zu einem (nicht realisierten) Film über Bakunin; Mitarbeit bei "Rogner's Magazin".
Reist im September nach Los Angeles und macht für den "Playboy" ein Interview mit Charles Bukowski.
Fängt im Dezember mit der Übersetzung von "Daybreak" an, der Autobiographie von Joan Baez.
In der Münchner King Kong Press erscheint die bibliophile Grafik-Blatt-Sammlung "Open End".
1978 Schreibt an einer Marlon-Brando-Biographie für den Verlag Monika Nüchtern.
Beginnt im August mit der Arbeit an einem Drehbuch über Glücksspiel ("Ein Spiel zuviel") für den Regisseur Florian Furtwängler. Der Film wurde nicht realisiert.
Im Herbst erscheint im Berliner Verlag Eduard Jokobsohn die Essaysammlung "Der Strand der Städte" (Zeitungsartikel und Radioessays 1975-77).
Im Verlag Monika Nüchtern erscheint "Marlon Brando. Der versilberte Rebell".
1979 Im März erscheint im Münchner Verlag Rogner & Bernhard der Gedichtband "Trotzki, Goethe und das Glück".
Schreibt erste Songtexte für den Rocksänger Achim Reichel und erste Beiträge für das Berliner Stadtmagazin "tip".
Im September erscheint bei Rogner & Bernhard die Erzählung "Alles wird gut".
Im Oktober beginnt er mit der Arbeit an dem Roman "Der Schneemann" und veröffentlicht erste Beiträge in der Zeitschrift "lui".
Im Basler Verlag Nachtmaschine erscheint die Story-Sammlung "Requiem für einen Goldfisch".
1980 Unter dem Pseudonym "Caliban" schreibt er ab Januar Kolumnen für das "tip-Magazin".
Im März hält er sich in Amsterdam und Ostende auf und recherchiert für "Der Schneemann".
1981 Zieht nach Berlin um und wird Redakteur und Kolumnist beim "tip"-Magazin.
Im März erscheint bei Rogner & Bernhard "Der Schneemann".
Tritt aus dem Schriftstellerverband aus.
1982 Begleitet im Frühjahr Achim Reichel und Band auf einer Tournee durch die Bundesrepublik und schreibt darüber eine Reportage für die Zeitschrift "TransAtlantik".
Reist im Juli nach Paros / Griechenland und beginnt mit der Arbeit an seinem Roman "Rohstoff".
Bei Rogner & Bernhard erscheint "Mann und Maus", gesammelte Erzählungen aus sieben Jahren.
1983 Beginnt im Januar mit der Kolumne "Wie es euch gefällt" im "tip"-magazin.
1984 Im Ullstein-Verlag erscheinen die Essays-Sammlung "Blues für Blondinen" und der Roman "Rohstoff".
Im März und April ist er auf Lesereise.
Sein Roman "Der Schneemann" wird mit Marius Müller-Westernhagen in der Hauptrolle verfilmt.
1985 Im Mai hält er sich auf Elba auf und schreibt dort mit Dagobert Lindlau zusammen an einem Drehbuch ("Der Rattenschwanz") zum Thema organisiertes Verbrechen für den Produzenten Thomas Schühly. Nicht realisiert.
Am 9.Juli heiratet er in Hannover Gabriele Oßwald, mit der er nach München zieht.
Im Herbst "Für sowas stirbt man nicht" (mit Peter Bradatsch): Drehbuch für den Pilotfilm einer geplanten Vorabend-Krimiserie im 3. Fernsehprogramm des Bayrischen Rundfunks.
Bei Ullstein erscheint sein Roman "Das Schlangenmaul".
Tritt in die Redaktion der Zeitschrift "TransAtlantik" ein.
1986 Reist im Februar nach Thailand, wo er für die Zeitschrift "lui" über Drogenhandel im Goldenen Dreieck recherchiert ("Die Geschichte des O").
Nimmt im März zusammen mit Ted Allbeury, Richard Meier, Jürgen Roland und Sebastian Cobler an einer Fernsehdiskussion des Hessischen Rundfunks über Spionage teil.
Von Mai bis Oktober erscheint in der Zeitschrift "Wiener" sein Krimi "Kant" als Fortsetzungsroman.
Im November geht er mit Achim Reichel und Band auf Tournee durch Indonesien und schreibt für den "stern" darüber eine Reportage.
1987 Beginnt mit der Arbeit an einem Roman über deutsches Tourneetheater, der im Verlag Hoffmann & Campe erscheinen soll.
Reise nach Zypern.
Im Münchner Heyne Verlag erscheint "Kant".
Am 17.Juli stirbt Jörg Fauser in München (Unfall).

Hauptquelle: Jörg Fauser "Ich habe eine Mordswut". Briefe an die Eltern 1956 - 1987. Ausgewählt und herausgegeben von Wolfgang Rüger & Maria Fauser. (Frankfurt 1993)

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Gestaltet von Béla Hassforther. Letzte Änderung: 19.02.2004
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